Doch! (Und man sollte den Algorithmus verstehen.)
Warum es sich auch für kleine und mittlere Unternehmen lohnt, in den eigenen Linkedin-Auftritt Zeit zu investieren, haben wir ja bereits in einem anderen Blogbeitrag erwähnt. Diesmal geht es uns um konkrete Tipps für unsere bestehenden und neuen Kunden, wie man seinen Posts auf der sozialen Plattform mehr Aufmerksamkeit verschafft.
Die Sache mit dem Algorithmus
Mit dem Posten scheint es sich ein bisschen wie mit der vorwissenschaftlichen Alchemie zu verhalten: Keiner kennt die genauen Regeln (der Linkedin-Algorithmus bleibt ein gut gehütetes Geheimnis 🔮), niemand kann sagen, wie die Reaktionen auf eine Aktion wirklich ausfallen und jeder versucht am Ende, sein Ausgangsprodukt in reines Gold zu verwandeln. Wobei das Gold in Zeiten digitaler Kommunikation natürlich die Aufmerksamkeit der Nutzer:innen ist und am Schluss in „echten Leads“ gezählt werden kann.
Damit das Zauberstück gelingt, gibt es unzählige Tipps im Netz. Der „idealste“ aller Posts sollte demnach unter anderem in regelmäßigen Abständen (mindestens 24h dazwischen), werktags zwischen 8:00 und 10:00 vormittags oder nachmittags zwischen 16:00 und 18.00 Uhr erscheinen, inhaltlichen Mehrwert bieten, maximal 5 Hashtags enthalten (oder doch besser nur 3?), Personen taggen, die bitte auch gleich und zwar innerhalb von zwei Stunden kommentieren und liken (sonst sinkt die Reichweite des Posts), informativ, auf keinen Fall zu langweilig sein und am besten noch ein interessantes Bild – noch besser ein kurzes Video – enthalten. Ganz wichtig: Niemals den eigenen Post innerhalb der ersten 10 Minuten nach dem Posten kommentieren und unbedingt viele, viele Likes einsammeln von Menschen, die möglichst viele Follower haben und einen hervorragenden SSI (Social Selling Index) pflegen. Dann erkennt der Algorithmus die Relevanz des Posts und steigert die Reichweite – zeigt ihn also weiteren Personen an. Noch Fragen?
Linkedin-Reichweite gewinnen ist ein bisschen wie SEO
Klar, kann man sich an alle noch so kleinen Hinweise halten, sie minutiös beachten und umsetzen. Natürlich ist das alles trotzdem kein Garant dafür, dass der Post dann auch sofort die gewünschte Aufmerksamkeit erhält. Warum ist das so? Im Grunde haben alle Algorithmen – ob nun Google, Linkedin oder Meta – ein paar Gemeinsamkeiten. Wenn man die versteht, ist schon viel gewonnen. Im Grunde geht es den Plattform-Machern doch immer nur (ums Geld und natürlich) darum, möglichst viele Mitglieder zu gewinnen und sie an eine regelmäßige, intensive Nutzung zu gewöhnen. Wann nutzen wir etwas intensiv? Wenn uns etwas interessiert. Wann nutzen wir etwas regelmäßig? Wenn es stetig Neues zu erfahren gibt. Setzen wir hier an, haben wir im Grunde schon das Wichtigste verstanden: Wer möglichst häufig für die Community wirklich Interessantes teilt, macht schon mal vieles richtig.
Der Algorithmus ist nicht blöde…
Nun ist der Algorithmus natürlich so programmiert, dass er (oder sie) den „Interessantheitswert“ der Information gründlich überprüft, bevor er (oder sie) beschließt, den entsprechenden Post vielen Menschen anzuzeigen. Aus seiner Sicht wäre es ja eine Vollkatastrophe, wenn eine Information die Runde macht, die absolut langweilig ist. Schlimmstenfalls würden Nutzer abgeschreckt und würden sich abmelden. Also sehen die Posts zuerst eine kleine Testgruppe – die zufällig ausgewählt wird. Wenn die möglichst schnell (innerhalb von zwei Stunden) kräftig liken – noch besser kommentieren und teilen, „denkt sich“ der Algorithmus wahrscheinlich etwas in diese Richtung: Wow! Das ist ja eine spannende Info! Die zeige ich weiteren Menschen an. Und so geht es dann im Grunde immer weiter: Test – Erfolg – mehr Reichweite. Um diese wertvollen Likes, Kommentare und „Sharings“ zu ergattern, die dann schlussendlich in mehr Reichweite münden, braucht es also ein Grundverständnis für den Linkedin-Algorithmus – und irgendwie auch ein Quäntchen Magie. Denn selbst, wenn man glaubt, alles richtig zu machen, heißt das noch lange nicht, dass der eigene Post durch die Decke geht!
Ab ins Detail!
Unserer Erfahrung nach helfen schon die folgenden Richtlinien – wenn sie konsequent angewendet werden – den Linkedin-Algorithmus zu verstehen, die eigene Linkedin-Performance nachhaltig zu verbessern und sich so über die Zeit eine treue Leserschaft zu sichern. Wir gehen einfach mal ins Detail und legen los:
Unübersehbar – die Überschrift: Die Überschrift ist das Erste, was die Nutzer sehen. Sie sollte neugierig machen und vor allem zum Weiterlesen anregen. #catchy
Relevanz: Nur Beiträge posten, die für die Zielgruppe und das berufliche Netzwerk wirklich von Interesse sind. Das können branchenspezifische Neuigkeiten, Fachwissen, Erfahrungen oder Meinungen sein. Oder ganz wichtig: Einblicke mit echten Personen. Selfies auf Messen und Veranstaltungen sind zum Beispiel aktuell echte Likes-Garanten.
KISS (Keep it Short and Simple): Kurz und knackig! Niemand hat Zeit, endlose Beiträge zu lesen.
Visuelle Köder: Beiträge mit Bildern und Videos haben tendenziell eine höhere Klick- und Interaktionsrate. Außerdem können sie mit relevanten Schlüsselwörtern versehen werden, was zur Suchmaschinenoptimierung (SEO) des Profils und der Inhalte beiträgt.
#HashtagsMitAugenmaß: Hashtags können dazu beitragen, die Sichtbarkeit von Beiträgen zu erhöhen, indem sie diese für Benutzer durchsuchbar machen; aber wie beim Würzen von Gerichten – bitte nicht übertreiben.
Immer im Hinterkopf: die Zielgruppe: Wen soll der Beitrag ansprechen? Stil und Themen müssen entsprechend angepasst werden, um den Bedürfnissen der Zielgruppe gerecht zu werden.
??? Fragen stellen: Fragen sind der Schlüssel zur Interaktion. Offene Fragen können – dazu beitragen, Reaktionen auszulösen und Diskussionen in den Kommentaren anzuregen. Das Problem hierbei ist oft die fehlende Interaktion – am besten ist es, man verabredet sich mit ein paar Leuten, die innerhalb der ersten zwei Stunden nach dem Posten kräftig kommentieren. So gewinnt der Post an Reichweite.
Uhrzeiten beachten: Posten, wenn alle schlafen, ist so wie eine Party nach Mitternacht zu starten. Lieber lassen!
Authentizität ist Trumpf: Sei du selbst! Beiträge mit persönlichen Einblicken und Geschichten helfen, eine menschliche Verbindung zum beruflichen Netzwerk herzustellen.
Perfektionismus loslassen: Nicht jeder Beitrag muss ein Pulitzer-Preis-Gewinner sein. Manchmal ist „gut genug“ genau das Richtige. Wer zu viel will, wirkt meist angestrengt – das wirkt nicht anziehend auf die Follower.
Ausdauer zahlt sich aus: Keinen Sprint hinlegen, sondern lieber wie ein Marathonläufer die Energie auf die gesamte Länge der Strecke verteilen. Regelmäßiges Posten zahlt sich auf Dauer aus.
Lob und Dank: Respekt und Höflichkeit sind auch in Zeiten der digitalen Kommunikation eine harte Währung und kommen beim Gegenüber gut an.
Verlinkungen: Wenn andere Linkedin-Nutzer oder Unternehmen den Post erwähnen, sollten sie verlinkt werden. Das kann die Sichtbarkeit des Posts erhöhen und die Chancen auf Interaktion steigern.
Aufmerksam sein: Auf Kommentare und Interaktionen achten, die auf einen Post folgen. Niemals die Community ignorieren!
Experimentieren und Spaß haben: Einfach mal Neues ausprobieren, kreativ sein und nicht vergessen: Spaß haben! Dann fällt es auch mit Marathonstrecke nicht so schwer (siehe: Ausdauer zahlt sich aus).
LinkedIn ist eine Plattform, die sich ständig weiterentwickelt. Daher ist es wichtig, offen für Veränderungen zu sein, zu experimentieren und ständig dazuzulernen, um erfolgreichere Beiträge zu erstellen und in Kontakt mit dem beruflichen Netzwerk zu bleiben.